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Hormone & Das Lipödem
Hormonelle Ursachen des Lipödems
Häufig tritt das Lipödem während hormoneller Umstellungen erstmals auf, zum Beispiel während der Pubertät, einer Schwangerschaft oder im Rahmen der Wechseljahre. Schon länger betroffene Frauen haben während dieser Zeit häufig starke Beschwerden wie etwa Schmerzen oder blaue Flecke. Vermutet wird, dass die Hormonregelkreise aus der Balance geraten sind und sich daher zu viele Fettdepots in den Beinen bilden. Die genauen Zusammenhänge sind unklar. Aber Frauen mit der Diagnose „Lipödem“ haben häufig auch bestimmte Hormonerkrankungen.
Fakt ist, dass Hormone einen großen Einfluss auf den Stoffwechsel haben. Sie können Entzündungen begünstigen und zu einer Vermehrung der Fettzellen führen. Sehen wir uns die Details an.
Sind Schilddrüsenhormone an der Lipödem-Entstehung beteiligt?
Ein Blick auf die Zusammenhänge zwischen Schilddrüse und Lipödem ist sehr interessant. Tatsächlich leidet fast jede zweite Betroffene nicht nur an einem Lipödem, sondern auch an einer Schilddrüsenunterfunktion. Dabei werden nicht genug Schilddrüsenhormone produziert, was den Stoffwechsel verlangsamt. Betroffene sind häufig müde, kälteempfindlich und weniger leistungsfähig. Manche nehmen auch etwas zu.
Hier kann ein Teufelskreis entstehen: Lipödem-Patientinnen werden immer wieder angehalten, möglichst Sport zu treiben, um eine zusätzliche Adipositas zu verhindern. Wer jedoch ständig unter Abgeschlagenheit leidet, wird kaum genug Energie für regelmäßigen Sport aufbringen. Eine schilddrüsenbedingte Gewichtszunahme verstärkt die Problematik ebenfalls.
Das Lipödem und die Autoimmunerkrankung Hashimoto sind ebenfalls oft vergesellschaftet. Hier spielen die Abwehrkräfte verrückt und greifen das Schilddrüsengewebe an. Die Folge: Eine Unterfunktion mit den genannten Symptomen entsteht. Daher lohnt es sich für Lipödem-Patientinnen, ihre Schilddrüse untersuchen zu lassen. So können sie bei Bedarf mit Medikamenten gegensteuern.


Das weibliche Hormon Progesteron
Ein Mangel an Gelbkörperhormonen kann wohl die Symptome eines Lipödems verstärken, da sich dadurch häufiger Ödeme bilden. Bei einem Ödem schwillt ein Körperteil an, da sich dort Wasser sammelt. So kann der Umfang von bereits dicken Beinen weiter zunehmen.
Östrogendominanz – ein Auslöser des Lipödems?
Ein Überschuss am Sexualhormon Östrogen kann dazu führen, dass das Östrogen an den Rezeptoren der Fettzellen andockt. Das wiederum kann die Symptome des Lipödems verschlechtern. Während der Pubertät produziert der Körper besonders viel Östrogen, was sich bei vielen jungen Frauen durch geschwollenes Gewebe äußert.
Ein Östrogenmangel wiederum könnte das Lipödem etwa in der Menopause negativ beeinflussen. Denn das Hormon reguliert Entzündungsprozesse, die Fettverteilung im Körper und die Stärke des Bindegewebes.
Das Lipödem und die Pille
Hormonelle Verhütung kann zu einer Gewichtszunahme führen, was wiederum die Bemühungen der meisten Lipödem-Patientinnen untergräbt. Auch eine Hormonspirale könnte das Lipödem triggern und die Symptome verstärken.
Viele Lipödem-Patientinnen glauben, dass das Lipödem vererbbar ist. Sie berichten, dass nahe Verwandte ebenfalls mit der chronischen Fettverteilungsstörung zu kämpfen haben. Vermutet wird aber, dass ein Lipödem nicht zwangsläufig vererbt wird. Möglicherweise beteiligte Gene sind auch noch nicht identifiziert. Vermutlich sind es mehrere Gene, die eine Rolle bei der Entstehung eines Lipödems führen – gemeinsam mit anderen Faktoren.
Der Darm als Lipödem-Ursache?
Der Darm wird nicht als direkte Ursache für ein Lipödem angesehen, spielt aber möglicherweise eine Rolle bei dessen Entstehung oder Verschlimmerung.
Manche Lipödem-Patientinnen berichten von Blähungen und eine Art „Gerumpel“ im Bauch. Völlegefühle, Sodbrennen, Übelkeit, Verstopfung und Durchfall können ebenfalls auftreten. Der Darm reagiert in diesem Fall übersensibel auf Lebensmittel – ein sogenannter Reizdarm ist entstanden. Ein Reizdarm produziert häufig mehr Lymphe, was sich nachteilig auf das Lipödem auswirken kann. Schwere Beine, die von zunehmendem Druck geplagt sind, können die Folge sein.
Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) kann auch eine Rolle spielen. Entzündliche Prozesse beeinträchtigen die Barrierefunktion des Darms, was zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren führt. Dieser Mechanismus kann Ödeme verstärken, den Lymphfluss beeinträchtigen und die Fettverteilung negativ beeinflussen.
Die Ernährung wiederum gilt nicht als Lipödem-Ursache, kann Lipödem-Symptome aber verschlimmern. Dazu mehr im folgenden Abschnitt.

Auslöser für Schübe
Was löst einen Lipödem-Schub aus?
Viele Lipödem-Patientinnen sind mit den gefürchteten Schüben nur allzu vertraut: Auf einmal schmerzen die Beine mehr als zuvor, schwellen stärker an oder ermüden leichter. Diese Schübe können unterschiedliche Ursachen haben. Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht geklärt.

Was nun?
Lipödem-Patientinnen sind nicht dick, sondern krank. Vermutlich ist ein Mix verschiedener Ursachen daran schuld, dass eine chronische Fettverteilungsstörung entsteht. Die müssen Sie keineswegs hinnehmen! Es gibt vielfältige Methoden, die Symptome zu lindern. Mehr über die konservative Therapie und die operative Behandlung des Lipödems erfahren Sie hier.
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Dr. Witulski ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Er ist in der Lipödem-Forschung aktiv und hat sich in seiner Praxis auf Lipödem-Patientinnen spezialisiert.
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Die häufigsten Fragen
Fragen & Antworten zur Lipödem-Diagnostik
Es ist nicht eindeutig geklärt, wodurch ein Lipödem entsteht. Genetische Veranlagung und hormonelle Einflüsse etwa in Phasen wie Pubertät oder Schwangerschaft spielen wohl eine Rolle. Sie können die Ursache der krankhaften Fettverteilungsstörung und einer gestörten Lymphfunktion sein. Chronische Entzündungen und Faktoren wie Bewegungsmangel können die Erkrankung zusätzlich verschlimmern.
Die genauen Hormone, die ein Lipödem auslösen, sind unklar, aber Östrogene spielen wohl eine zentrale Rolle. Da das Lipödem häufig in hormonellen Umstellungsphasen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause auftritt, wird ein Zusammenhang mit weiblichen Sexualhormonen vermutet, die Fettverteilung und Gewebefunktion beeinflussen.
Viele Patientinnen leiden zusätzlich an eine Schilddrüsenunterfunktion. Das Medikament L-Thyroxin ersetzt das zu wenig gebildete Hormon der Schilddrüse. Da viele Patientinnen vor der Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion bereits unter den Lipödembeschwerden leiden, ist ein Zusammenhang mit der Gabe von L-Thyroxin unwahrscheinlich.
Nein, ein Lipödem ist keine Folge falschen Verhaltens. Es entsteht wohl durch genetische Veranlagung und hormonelle Einflüsse, unabhängig von Ernährung oder Bewegung. Auch wenn Übergewicht die Symptome verschlimmern kann, liegt die Ursache nicht in persönlichem Versagen, sondern in biologischen Prozessen. Die genauen Ursachen sind letztlich allerdings nicht geklärt.
Ein Lipödem kann durch hormonelle Veränderungen in Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause getriggert werden. Zusätzliche Faktoren wie Gewichtszunahme, Bewegungsmangel, Stress und Entzündungsprozesse können die Symptome verstärken. Diese Trigger beeinflussen die Fettverteilung und begünstigen Schwellungen sowie Druckempfindlichkeit im betroffenen Gewebe. Letztlich sind die Schübe und ihre Auslöser aber individuell.
Eine Veneninsuffizienz führt nicht direkt zu einem Lipödem, kann aber die Symptome verschlimmern. Beide Erkrankungen betreffen das venöse und lymphatische System, wodurch Schwellungen verstärkt werden können. Während ein Lipödem genetisch und hormonell bedingt ist, hat eine Veneninsuffizienz andere Ursachen wie schwache Venenklappen.
Das PCO-Syndrom kann eine Begleiterkrankung des Lipödems sein. Die genauen Zusammenhänge sind unklar, aber Hormonschwankungen und Entzündungen könnten eine Rolle spielen.
Das Absetzen der Pille allein verursacht kein Lipödem, könnte aber Symptome sichtbar machen, wenn eine genetische Veranlagung besteht. Nach dem Absetzen können hormonelle Schwankungen, veränderte Fettverteilung oder Wassereinlagerungen auftreten, die ein latent vorhandenes Lipödem verstärken. Lipödeme entstehen nicht zwangsläufig durch eine Schwangerschaft oder andere hormonellen Umbruchphasen, können in diesen Zeiten allerdings verstärkt zu Tage treten. Kommt es nach dem Absetzen der Pille zu Symptomen wie schmerzhaften Fettansammlungen, sollte ein Arzt konsultiert werden.
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